Yukon / Kanada

21. Juni – 05. Juli 2014

 

Watson Lake – Robert Campbell Highway – Carmacks – North Klondike Highway – Dempster Highway – Arctic Circle – Inuvik – Dempster Highway – Dawson City – Top of the world Highway

 

 

21.06.2014

 

Yukon

das Land der Abenteurer und Goldgräber

 

 

Kurz vor Watson Lake erreichen wir den Yukon

 

 

In Watson Lake ist die ganze Strasse mit Flaggen geschmückt
darunter auch die Schweizer Flagge
ansonsten fällt uns dieser Wegweiser als Hauszufahrt auf

 

 

Watson Lake ist berühmt für seinen Schilderwald

 

Während dem Bau des Alaska Highways
hat ein heimwehgeplagter Soldat aus Illinos
eine Ortstafel seiner Heimatgemeinde an einen Pfosten genagelt
und seitdem tun ihm das ganz viel Reisende gleich

 

Letzten Herbst wurden über 78'000 Schilder gezählt

 

Wir verlassen Watson Lake auf dem Robert Campbell Highway
welcher nach einigen km auf Schotter verläuft

 

 

Uns fällt auf, dass auf Baustellen viel Frauen arbeiten
sie fahren die schweren Baumaschinen
Lastwagen oder regeln den Verkehr

 

 

Durch ein breites Tal
entlang der Pelly - und Logan Mountains
führt die Route durch Wälder
entlang Flüssen und Seen
in die Wildnis und Einsamkeit

 

Auf 100 km haben wir ein einziges Fahrzeug gesehen

 

Die meisten dieser Strassen wurden als Zugang zu Minen gebaut

 

Farbtupfer am Strassenrand

 

 

 

 

Stachelschwein

 

 

Schöner Übernachtungsplatz am Finlayson Lake auf ca. 1'000 M.ü.M.

 

 

Trotzdem dass es bewölkt ist, ist es um fast Mitternacht noch hell
die Tage werden länger und länger je weiter nördlich wir kommen

 

 

 

Viele Seen sind übervoll
das sogar Strassen unter Wasser stehen
da nehmen wir lieber einen anderen Weg

 

 

Unser Weg führt uns am Yukon River entlang
ein breiter Fluss wo früher Schaufelraddampfer
den Gold- und Silbertransport tätigten

 

 

Wir beenden den Robert Campbell Highway und kommen nach Carmacks
wo wir direkt am Yukon River übernachten

 

 

Weiter geht’s auf dem North Klondike Highway
wo wir eine Weile dem Yukon River folgen

 

 

Bei den Five Finger Rapids (Fünf Finger Stromschnellen)
legen wir einen Halt ein
diese Stromschnellen wurden früher
manch einem Goldgräber zum Verhängnis
so dass er sein ganzes Hab und Gut verlor

 

 

Über eine lange Treppe gelangen wir zu einer Aussichtsplattform
nahe bei den Stromschnellen (sehen von hier gar nicht so wild aus)
auf Schautafeln wird aufgezeigt wie die grossen Schaufelraddampfer
an einer einzigen Stelle
durch die Stromschnellen den Yukon River befahren konnten

 

 

Wir überqueren noch zwei weitere so mächtige Flüsse
den Pelly – und den Stewart River
beide fliesen in den Yukon River

 

 

 

 

Ein Kojote begleitet uns am Strassenrand

 

Nun steht ein ganz spezielles Abenteuer auf unserem Programm
der Dempster Highway

welcher uns über den Polarkreis
ins Land der Eskimos und der Mitternachtssonne führt

 

 

 

 

Eine Schotterstrasse und Sackgasse von 734 km
(eine Strecke)

 

 

Nach einer Stunde Fahrt sieht unser Camper schon so verschmutzt aus

 

 

Kurz nach dem Einbiegen in den Dempster Highway
sehen wir einen Schwarzbären, dieses Schneehuhn und Schneeschuhhasen

 

 

Wir verlassen den Wald und kommen in die Berge und Tundra
eine sensationell schöne Gegend
einzig auf die Regenschauer könnten wir verzichten

 

Wir überqueren den höchsten Punkt des Dempster Highways
den North Fork Pass mit 1'289 M.ü.M.
Kurz nach dem Pass finden wir einen schönen
(und wie sich später herausstellt, einen sehr interessanten)
Platz für die Nacht

 

 

Fensterblick von unserem Übernachtungsplatz
ganz allein – weit ab aller Zivilisation

 

 dafür bekommen wir regen Tierbesuch
mehrere Karibu's (Rentiere)
eine Eule fliegt vorbei

 Ein Fuchs auf Hühnerjagd
und kaum ist der erste verschwunden
taucht schon der nächste auf

 

 

Weiter führt die Strasse durch die Tundra
vorbei an Berghängen um dann wieder in Wald überzugehen

 

 

Unterwegs sehen wir eine Elchkuh beim Grasen im Wasser
und als sie rauskommt wartet am Ufer ihr Junges

 

Wir sitzen so gemütlich beim Mittagessen
da fährt ein Auto mit einem Plattfuss daher
sie müssen noch 150 km fahren bis zum Hotel
und dazwischen gibt es nichts ausser Natur pur

 

Neues Auto – keine Ahnung wo
und ob überhaupt ein Reserverad vorhanden
die Suche beginnt (mit Anleitungsheft)

Es stehen schon 8 – 10 Personen um das Auto
alle umschwärmt von den vielen Mücken

 

Bert demontiert das Rad – sucht das Loch
und fängt mit der Reparatur an
als das Rad wieder fahrbereit ist
ist in der Zwischenzeit auch das Reserverad gefunden

 

Bert montiert das geflickte Rad
die Versammlung löst sich auf
und wir versprechen das wir hinter ihnen her fahren
(ist ja sowieso unser Weg)

 

Als wir am Hotel vorbeifahren sehen wir ihr Auto
also hat das Rad (vor allem die Reparatur) gehalten

 

 

Nach dem Wald kommen wir wieder in die Tundra
eine wunderschöne Landschaft

 

 

28. Juni 2014

 

Wir erreichen den Arctic Circle (Polarkreis)
Breitengrad: Nord 66°33'

 

Hier geht am längsten Tag des Jahres (meistens der 21. Juni)
die Sonne für einen Tag nicht unter

 

 

Oft sehen wir weit vorne den Strassenverlauf

 

 

Wir überschreiten am nordwestlichsten Zipfel
noch einmal die Grenze zu den Northwest Territories
und gleichzeitig die Zeitzone

 

 

Mal sind wir oben auf dem Kamm
mal unten im Tal
um dann wieder in den Wald zu gelangen

 

 

Am Peel River führt uns eine Fähre über den Fluss
wir sind die einzigen Passagiere

 

 

Kurze Zeit später erreichen wir den Mackenzie River
auch diese Fähre haben wir für uns allein

 

Wieder einmal können wir die beiden Fähren kostenlos nutzen
das ist sehr grosszügig

 

 

Mehrmals fahren wir an einem Graderer vorbei
diese Maschine ebnet den Boden mit einer Art Schneepflug
so finden wir auf der gesamten Strecke eine sehr gut befahrbare Strasse vor

 

 

Dann fahren wir genau in diese Gewitterfront
aber wir haben ja Glück und sitzen im Trockenen
nicht wie dieser einsame Radfahrer

 

Nach dem Gewitter geniessen wir das erste Mal die Mitternachtssonne
aber leider nur von innen
denn draussen wird man von den Mücken gefressen

 

Sonnenstand um Mitternacht

und um 2 Uhr in der Nacht


 

so und nun gehen wir trotz Sonnenschein schlafen

 

Die letzten etwa 200 km verlaufen wieder durch Wald
und fast auf Meereshöhe

 

 

 

 

 

Am Ausblick auf den Campbell Lake

 

Wir erreichen Inuvik – das Land der Eskimos
und gleichzeitig das Ende des Dempster Highways

 

Auf dieser Strecke ist ganz klar der Weg das Ziel

 

 

Im Visitorcenter bekommen wir
nun schon unsere 2. Reise - Urkunde

Diese bestätigt, dass wir den Dempster Highway gefahren sind
und uns oberhalb des Polarkreises befinden

 

 

Inuvik liegt am Mackenzie River
welcher 97 km weiter oben in die Beaufort Sea fliesst

Es hat ca. 3'500 Einwohner
ab hier gibt es im Sommer mit dem Fahrzeug kein weiterkommen
leider erst ab 2018 führt die Strasse dann noch 137 km weiter
bis nach Tuktoyaktuk direkt am Arktischen Ozean

 

In Inuvik geht Mitte Juni die Sonne auf
und erst Mitte August wieder unter
(56 Tage mit 24 Stunden Tageslicht)
und im Winter 30 Tage ohne Sonnenlicht

 

Die Iglu Kirche von Inuvik

 

Da der Dempster Highway eine Sackgasse ist
nehmen wir die 736 km Schotter wieder unter die Räder

 

 

 

Kurz nachdem wir Inuvik verlassen haben
steht dieses Rentier mitten auf der Strasse

 

 

Am Wegesrand finden wir ein Rentiergeweih
es bleibt aber wo es ist…

 

 

Endgültig verlassen wir nun die Northwest Territories

 

 

 

 

und kommen wieder in den Yukon

 

 

 

 

 

 

 

Golden Eagle
(Steinadler)

 

 

Sensationelle Abendstimmung mit Regenbogen

 

 

An zwei Stellen auf dieser Route
ist die Strasse gleichzeitig das Flugfeld
und wirklich starten gerade zwei Flugzeuge

 

 

Kleiner Schmutzfink
so beenden wir den Dempster Highway
es waren wunderschöne Tage und wir sind fast ein bisschen traurig
sind wir schon wieder zurück

 

Obwohl, der letzte Tag hat es in sich
an der letzten Tankstelle rechnen wir aus
wie viel wir brauchen bis ans Ende
da der Dieselpreis fast um 50 cent pro Liter teurer ist
aber dann, 130 km vor dem Ziel springt die Anzeige schon auf Reserve
nun geht das grosse Zittern los
ist nicht so toll ohne Diesel mitten in der Wildnis zu stehen
keine Häuser, fast kein Verkehr, kein Handyempfang, keine Notrufsäule

 

Glücklicherweise reicht es
aber wir können die Welt nicht mehr verstehen
es hat immer noch 12 Liter drin
hätte also noch fast 100 km weiter gereicht

 

 

Dawson City
die Stadt der Goldgräber – der Saloons und der Can-Can Girls

 

Das schauen wir uns zuerst aus der Vogelperspektive an
wir fahren auf den Midnight Dome
und stehen 600 Meter über Dawson City

 

 

Sehen hinunter auf die Stadt am Yukon River
ein grosser Teil der Umgebung ist umgegraben
noch heute wird hier nach Gold geschürft

 

 

Wir geniessen die Sonne
vor allem, dass es keine Mücken hat
und bleiben für die Nacht gleich hier

 

Dann ist Stadtbesichtigung angesagt
(Stadt ist relativ – es hat ca. 2'000 Einwohner
zu Goldrauschzeiten mehr als 30'000)

 

 

Die Strassen sind geschottert
und wir schlendern auf Holzplanken durch die Stadt
viele schön restaurierte Häuser im "Westernstiel" säumen den Weg

 

Hier treffen wir auf Denise und Marcel aus St. Gallen
(
www.bussli-on-tour.jimdo.com)
sie sind für 1.5 Jahre in Nordamerika unterwegs
bis jetzt hatten wir nur Emailkontakt
wir plaudern eine Weile bevor sich unsere Wege wieder trennen

 

Wir verlassen Dawson City
wieder einmal auf einer kostenlosen Fähre
über den Yukon River
und fahren auf Schotter
den Top of the world Highway

 

 

Die Strasse führt die meiste Zeit auf einem Hügelkamm entlang
so dass wir über schier endlose Waldlandschaft
bis zu den weit entfernten Bergketten sehen
und immer wieder taucht ganz weit vorne der Strassenverlauf auf

 

 

 

 

Wieder einmal quert ein Stachelschwein unseren Weg

 

 

Total in der Einsamkeit fahren wir an den Grenzposten
Poker Creek
dieser ist nur während der Sommerzeit geöffnet
da im Winter die Strasse gesperrt ist

 

Als erstes fahren wir durch den Scanner
danach die Befragung der Zollbeamtin

 

"Wie lange wollt ihr in Alaska bleiben?"

1 – 2 Monate

 

Eine Frage welche wir nicht verstanden haben – also nächste Frage

 

"Haben sie Waffen und Feuerholz dabei?"

Nein

 

"Ihr habt ja noch eine Bewilligung bis Mitte September"

rechnet aus – ah das reicht

 

Wir bekommen die Pässe ohne Stempel und neuer Aufenthaltsbewilligung zurück
und wir sind drin
in Alaska / USA

 

Wieder einmal ist der Grenzübertritt problemlos verlaufen

 

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Alaska I