Do. 09.08.12 (253 km)

Wetter: bewölkt, regnerisch, Nebel

Nach unserem Aufbruch vom Stellplatz fahren wir noch einmal nach Látrabjarg zum Vogelfelsen. Das Wetter ist zwar immer noch sehr windig, man muss sich fast festhalten damit man nicht über die Klippen ins Meer geweht wird. Aber wir machen trotzdem den Versuch und gehen ein Stück die Klippe hoch, sehen und riechen aber nur die Möven. Wieder unten angelangt sehen wir dann doch noch die putzigen Papageientaucher, wie sie aus ihren Höhlen direkt am Klippenrand rausschauen. Sie präsentieren sich von allen Seiten für das Fotoshooting. Nun geht die Fahrt wieder die Strecke zurück bis Hvalsker, hier biegen wir ab und fahren im dichten Nebel über den Höhenrücken nach Lambavatn und danach nach Melanes. Zwischen den zwei Dörfern und noch weit drüber hinaus erstreckt sich ein sensationeller Sandstrand, ganz breit und ganz gelb, ist herrlich anzusehen. Da das Wetter nicht zu einem Strandspaziergang einlädt fahren wir nach einer gemütlichen Mittagspause zurück nach Hvalsker wo wir einen schönen Regenbogen sehen. Weiter geht’s über Kleinfaheidi nach Flokalundur, Bjarkalundur nach Reykhólar. Hier übernachten wir auf dem Campingplatz.

Fr. 10.08.12 (186 km)

Wetter: Regen, bewölkt, Wind, gegen Abend Aufhellung, später Nebel und Regen mit heftigem Wind

Wir starten in Reykhólar und nehmen noch einen Basler Radler ein Stück mit. Da es angefangen hat zu regnen und wir wieder einmal auf einer Schotterpiste sind, sehe ich gar nicht mehr aus dem Seitenfenster, es ist voller Schlamm. Der Camper sieht wieder einmal ganz verschlammt aus. In Stykkishólmur machen wir einen kleinen Spaziergang durch das sehr schöne Städtchen und entschliessend uns danach, da es immer noch nicht so schön Wetter ist, wieder einmal das Schwimmbad aufzusuchen. Wir sitzen draussen in einem Hotpot, langsam klart das Wetter auf und sogar die Sonne scheint wieder. Nach 2 Stunden verlassen wir den Hotpot wieder, geniessen das Abendessen und machen noch einmal einen Spaziergang zum Leuchtturm und durch das Städtchen. Danach entschliessen wir uns trotz später Stunde noch weiterzufahren bis Grundarfjördur. Doch kaum sind wir aus dem Städtchen raus kommt Nebel und Regen mit heftigen Windböen auf, war wohl keine so gute Idee weiterzufahren. In Grundarfjördur fahren wir auf den Campingplatz, das wird eine durchschüttelte Nacht. Der Campingplatz ist zwar mit hohen Schutzwällen umgeben, aber der Wind pfeift trotzdem ganz heftig durch den Platz. Na dann, gute Nacht.

Sa. 11.08.12 (220 km)

Wetter: bedeckt, Nebel, Regen

Trotz dem heftigen Wind haben wir gut geschlafen und der Camper ist auch noch heil. Nach dem Start in Grundarfjördur fahren wir über Ólafsvík, nach Hellissandur, hier sehen wir kurz den Gletscher Snaefellsjökull. Wir fahren zum westlichsten Leuchtturm von Snaefellsnes, nach Öndverdarnes und machen einen kurzen Spaziergang. Danach fahren wir zum Leuchtturm Skálasnagi ganz in der Nähe. Die ganze Region hier ist voller Lava, teils schon wieder überwachsen, teils führt die Strasse mitten durch die Lavaausläufer. Nun umrunden wir den Snaefellsjökull, doch leider hat er sich in Nebel gehüllt und wir sehen nichts mehr vom Gletscher und den umliegenden Bergen. Beim südlichen Leuchtturm Malarrif machen wir den Mittagshalt und einen Spaziergang. Beim Weiterfahren kommt dann der Nebel bis ins Tal und es fängt an zu Regnen, also verzichten wir darauf zum Gletscher hoch zu fahren. Wir fahren bis in die Gegend Eldborgarhraun und machen hier eine Kaffeepause mit anschliessendem Nickerchen. Der Nebel macht einen ganz schläfrig. Danach geht die Fahrt weiter über Borgarnes nach Varmaland. Hier sehen wir zum ersten Mal Gewächshäuser und die sind hell erleuchtet. Wir quartieren uns auf dem Campingplatz ein für die Nacht und hoffen dass Morgen das Wetter wieder besser wird.

So. 12.08.12 (181 km)

Wetter: Regen, bedeckt, windig

Mit Regen fahren wir in Varmaland weg, kurze Zeit später hört der Regen auf, es ist bedeckt aber man sieht doch bis weit in die Berge. Wir fahren durch ein breites saftgrünes, landwirtschaftlich genutztes Tal zum Hraunfoss und zum Barnafoss und besichtigen beide. Der Hraunfoss fliesst auf einer langen Fläche durch ganz viele Wasserfälle unter einer Lavaschicht heraus. Weiter geht’s nach Húsafell wo wir ausser dem Golfplatz nicht viel sehen, das ganze Dorf ist mit Birkensträuchern übersät, man sieht fast keine Häuser. Nun fahren wir durch eine Stein- und Schotterwüste bis zum Langjökull Gletscher. Oben angekommen steigen wir trotz heftigem Wind und leichtem Regen aus und laufen auf den Gletscher rauf. Da kommt doch einer angefahren und fährt mit dem Auto auf den Gletscher. Am Gletscherrand stehen riesige 8x8 Mobile mit denen man Ausflüge auf den Gletscher machen kann. Wir fahren weiter auf einer Hochlandpiste durch Schotter und karge Landschaft nach Fitjar. Das ist eine sehr steinige Piste mit mehreren Furten. Einige Stellen sind mit unserem Fahrzeug gerade grenzwertig das wir diese noch überwinden, aber Bert ist wieder richtig im Element. In Fitjar möchten wir auf derselben Piste weiter über den Hügelzug, aber nach einer Weile müssen wir umkehren, weil wir merken dass diese Piste für uns nicht zu befahren ist. Wir fahren dann dem Skorradalsvatn See entlang, es ist eine sehr schöne Gegend. Hier befinden sich am ganzen See entlang in den Bäumen versteckt viele Wochenendhäuschen. Danach fahren wir nach Akranes, machen eine kurze Stadtrundfahrt und fahren dann auf den Campingplatz.

Mo. 13.08.12 (151 km)

Wetter: Regen, bedeckt, sonnig

Der Regen hat uns wieder gefunden, also gehen wir zuerst mal einkaufen und danach tanken. Unseren geplanten Besuch von Reykjavík verschieben wir noch ein bisschen, wir sind noch nicht so weit für so viel Trubel, nach all der Einsamkeit. Also umrunden wir den Hvalfjördur Fjord. Nun drängt sich die Sonne wieder zwischen den Wolken durch. Bevor wir wieder zum Tunnel kommen fahren wir mit stetiger Steigung Richtung Pingvellir. Nach einiger Zeit kommen wir auf einen Rastplatz wo man schon auf den Pingvallavatn See sieht. Rund um den Platz sind lauter Steinmännchen aufgebaut. Wir fahren runter zur Almannagia Schlucht und Pingvellir, machen einen Spaziergang rund um diese historische Stätte und die sich trennende Kontinentalplatte. Danach geht’s weiter in alpiner Landschaft nach Laugarvatn und bis Geysir. Wir checken auf dem Campingplatz direkt neben dem Feld der Geysire und sonstigen Spring- und Strudeltöpfen ein. Danach besichtigen wir die Geysire, allen voran den noch aktiven Strokkur, welcher im Durchschnitt alle 8 Minuten eine Fontäne 80-100 Grad warmes Wasser ca. 25 – 30 Metern in die Höhe schiesst. Nach dem Abendessen gehen wir baden und geniessen den Hotpot, anschliessend besichtigen wir noch einmal den Platz der Geysire. Dann geht’s ab ins Bett.

Di. 14.08.12 (224 km)

Wetter: Regen, bedeckt, sonnig

Auch heute Morgen regnet es wieder, aber bald schon wird es wieder trocken. Wir fahren von Geysir zum Gullfoss, welchen wir besichtigen. Hier fliessen gewaltige Massen Wasser über zwei verschiedene Stufen runter in eine Schlucht. Von den Wassermassen ist dieser Wasserfall grösser als die Niagarafälle. Anschliessend fahren wir ins Hochland, wir überqueren die ganze Insel von Süden nach Norden. Wir fahren zuerst durch eine weite grüne Ebene, welche dann in eine karge Bewachsung bis Geröll wechselt. Wir fahren zwischen den Gletschern Langjökull und Hofsjökull hindurch welche wir immer in Sichtweite haben. Diese Piste ist bis jetzt die schlechteste, es rüttelt und schüttelt uns gewaltig durch. Umso weiter wir nach Norden fahren, desto besser wird die Strasse und das Wetter. Wir machen noch einen Ausflug nach Kerlingarfjöll, hier gibt es zuerst Mittagessen und danach machen wir noch eine kleine Wanderung auf den nächsten Hügel. Kerlingarfjöll ist eine sehr schöne Gegend. Wir fahren weiter nach Hveravellir, auch hier machen wir eine Besichtigung der Sulfatarenfelder und des Hotpots. Wir beschliessen dann doch noch weiterzufahren, da es uns hier nicht so besonders gefällt. Fahren vorbei am Blöndulón Stausee auf die Ringstrasse. Hier fahren wir ein bisschen nach Osten bis Varmahlíd, zweigen ab nach Steinsstadir und übernachten hier auf dem Campingplatz. Wir plaudern noch ein bisschen mit anderen Schweizern (mit VS-Nummernschild) welche uns noch verschiedene empfehlenswerte Orte vorschlagen.

Mi. 15.08.12 (279 km)

Wetter: sonnig, bewölkt

Heute überqueren wir wieder die Insel, durch das Hochland zurück nach Süden, aber selbstverständlich auf einer anderen Piste. Wir starten in Steinsstadir durch ein landwirtschaftlich genutztes grünes Tal. Danach wird aus der 752 eine F752. Wir fahren in weiten Kehren den Berg hoch und kommen zu Lavafeldern. Wir befinden uns nun auf der Hochebene, fahren zum Reydarvatn See und machen hier unseren Mittagshalt. Durch eine riesengrosse Sand- und Geröllwüste fahren wir weiter, an Laugafell vorbei. Wir mussten bis hierher schon einige sehr tiefe, heikle Furten durchfahren, bei einer kam der Wasserstand bis an den Rand der Aufbaukabine. Wir fahren weiter, vorbei an Nyídalur, Pverölduvatn und Pórisvatn. Zwischendurch haben wir immer wieder das Gefühl das wir Schwingsitze haben (haben wir aber nicht), wir werden richtiggehend zur Decke hochgehoben. Auf einmal wird Berts Hilfe noch benötigt, jemand hat einen Platten mit einem Mietfahrzeug und den falschen Schlüssel dabei. Danach geht die Fahrt weiter durch eine fantastische Landschaft, so etwas Schönes habe ich noch nie gesehen, es ist wie eine verwunschene Gegend. Die Berghänge sind bis oben grün bewachsen mit Moos, die Berge sind rot, orange, schwarz, sensationell zum Ansehen. Wir kommen nach Landmannalaugar, wo wir nach nochmals zwei Furten auf dem Campingplatz übernachten.

Heute sind wir etwas mehr als 200 km, fast den ganzen Tag, auf einer Piste durch Sand- und Geröllwüste gefahren, und hatten mehrere Furten zu durchfahren. Die Piste führte diesmal zwischen den Gletschern Hofsjökull und Vatnajökull hindurch. Es war eine sehr schöne Fahrt durch diese Wüste.